Mein Darm

Wie helfe ich meiner Verdauung auf die Sprünge?

An Apple a day keeps the doctor away...

finde heraus was dir guttut - Maßtherapie

Kommunikation und Organisation sind unverzichtbar

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Lerne deinen Darm kennen und werde Experte*in deiner Krankheit

Teil 3 in meiner Serie über den Darm. Im Grunde müssen wir auch eine Art aktiver Forscher sein und immer nach dem suchen, was hilft, was nicht funktioniert, was wehtut und vor allem was am besten funktioniert, um unseren Darm im Gleichgewicht zu halten.

 

 

Hi, Ich bin dein Darm und möchte heute mit dir sprechen.

Also, Leute, lasst mich euch euren Darm vorstellen. Heute werde ich mit ihm darüber sprechen, wie sich Corona auf ihn ausgewirkt hat und welchen Rat er uns geben kann, damit wir im täglichen Leben gut miteinander auskommen können.

Wir sind gespannt, was du uns erzählst. Wie geht es dir?

Hallo, lass mich es mich so sagen. Ich bin dafür verantwortlich, wie du dich fühlst, und du bist dafür verantwortlich, wie ich mich fühle. Wenn du mich gut behandelst, wirst du dich gut fühlen.

 

Lockdown, wie ging es dir in dieser Zeit?

Oh je, nun, so viele Leute horteten Konserven und industriell verarbeitete Fertiggerichte, und das aßen viele von ihnen die meiste Zeit. Wie du weisst, (siehe Welche Rolle spielt unser Darm? ) liebe ich und brauche ich Routine, darüber hinaus bin ich akribisch. Ich habe viele Teams guter Bakterien, die ich ständig miteinander in Einklang bringen muss. Wenn ihr eure Routine ändert und dabei aufhört, frische Lebensmittel und vielen Ballaststoffen zu essen, bricht mein System einfach zusammen und das merkt ihr ziemlich schnell. Für einige war es  vielleicht keine schlechte Idee, dass sie viel Toilettenpapier hatten, denn wenn ich nicht richtig funktionieren kann, sitzt ihr ziemlich lange auf der Toilette. Wenn die Leute zu viel schlechtes Essen in sich stopfen, habe ich das Risiko, dass schlechte Bakterien die Kontrolle übernehmen, und das will ich nicht.

Also vielfältige und frische Lebensmittel sind gut für dich

Ja, oder gefrorenes Obst und Gemüse sind auch in Ordnung. Aber es ist nicht nur das Essen. Der Lockdown bedeutete, dass viele zwischen Homeoffice – Home-Schooling and der ganzen Hausarbeit jonglierten. Abgesehen davon waren viele Menschen besorgt, wie sich die Dinge entwickeln würden. All dies sorgte für viel Stress. Ich mag Stress überhaupt nicht. Ich bin ein sehr sensibler Typ und neige dazu, auf Stress mit Krämpfen, schlechte Verdauung, Verstopfung und / oder Durchfall zu reagieren.

Sonst noch etwas, das es dir schwer gemacht hat?

Ja. Obwohl einige Leute mehr Sport treiben konnten als gewöhnlich, das hat mich glücklich gemacht,  bewegten sich einige viel weniger als sonst. Also nochmal eine Änderung der Routine. Ich habe es schon einmal gesagt, um den Stuhl in Gang zu bringen, muss der Körper auch genug im Gang sein. Um Tango zu tanzen braucht es zwei, weißt du?

Also schlechte Essgewohnheiten und zu wenig Bewegung, noch etwas, das dir Unbehagen bereitet hat?

Ich habe eine gute Beziehung zum Gehirn. Wenn es mir, etwa aus den bereits benannten Gründen, nicht gut geht, erzähle ich ihm davon. Er nimmt dann einige Anpassungen vor und du fühlst dich deprimiert oder launisch, du kannst dich nicht konzentrieren und deine Effizienz nimmt ab.

Falls wir wieder viel zuhause bleiben müssen, was empfiehlst du?

Am besten eine Art tägliche Routine einhalten, Lebensmittel mit Vitaminen und Ballaststoffen, wenn möglich frisch essen und versuchen jeden Tag ähnlich zu strukturieren. Bewegung nicht vergessen, das könnt ihr auch zuhause oder im Garten. Dann bin ich super zufrieden mit euch und tue mein Bestes um einwandfrei zu funktionieren.

 

Noch mehr Tips und Tricks

 

Wie kriegen wir ein gutes Bauchgefühl?

Über eine längere Zeit, können sich vielfältige funktionelle Störungen bei mir entwickeln, besonders wenn Ihr meine Ratschläge nicht befolgt. Ihr nennt diese funktionelle gastrointestinal- (GI) und Motilitätsstörungen. Meist chronische Zustände.  Die Qualität eures Lebens wird erheblich gestört und ihr fühlt euch in vielen Situationen nicht mehr wohl. Nicht nur ihr seid beeinträchtigt. Eure Familienmitglieder und Freunde sind dadurch betroffen. (Häufiges Aufsuchen der Toilette, manche Unternehmungen sind gar nicht möglich.) Diese Störungen betreffen auch Beziehungen im Klassenzimmer, am Arbeitsplatz oder im Zusamenhang mit  sozialen Interaktionen.

Im Grunde müsst ihr auch eine Art aktiver Forscher sein und immer nach dem suchen, was hilft, was nicht funktioniert, was wehtut und vor allem was am besten funktioniert, um euren Darm, also mich  im Gleichgewicht zu halten.

 

Also wir wissen du bist empfindlich. Wie vermeiden wir Störfaktoren?

Konflikte ansprechen und nicht alles in euch „hineinfressen.“  Studien zeigen, dass der Stress verringert wird, wenn ihr Probleme ansprecht, anstatt euch zurückzuziehen. Ist das Problem noch so ernst. „Egal wie schlimm die Wahrheit ist, alles andere ist noch schlimmer.“ heisst es doch. Genau mit dem Partner oder mit der Familie besprechen, was ihr für Hilfe bezüglich Zeitplanung, Erinnerungen, Essgewohnheiten usw. benötigt und wünscht. Wenn ihr das nicht tut, führen oft falsche Informationen zu ungewollten Ratschlägen oder Erinnerungen und bums ihr habt wieder eine Konfliktsituation. Das spüre ich auch. Versucht zu erklären, was ihr alles macht, um herauszufinden, was euch guttut, was verträglich ist und was nicht, und wieviel Aufwand diese Detektivarbeit benötigt. Die Mühe sollte anerkannt werden und nicht dazu führen, dass ihr als „kompliziert“ abgestempelt werdet. Manchmal projizieren andere ihre eigenen gesundheitlichen Sorgen auf euch. Klärt darüber auf, wo ihre Kommentare nicht auf eure Gesundheitsprobleme zutreffen.

Chronische Darmprobleme - Was können Freunde und Familie tun?

Ihr leidet an der Krankheit, also seid ihr auch Experte*in der Krankheit (oder ihr solltet es werden). Deshalb ist es nicht immer hilfreich, wenn Familie und Freunde etwas zu wachsam sind oder zu sehr beschützen. Diese gut gemeinten Gesten können gegenteilige Gefühle bei euch auslösen oder etwa nicht? Wenn mehrmals gefragt wird „Geht es dir gut? Kannst du das wirklich machen? ” kann das bei euch Ängstlichkeit verursachen was sich auf den Darm, also mich, überträgt. Plötzlich treten Symptome auf oder sie verschlechtern sich, und das geplante Unternehmung ist tatsächlich im Eimer.  Viel Routine im Privatleben und im Zeitmanagement ist sehr hilfreich. Ich kann’s nicht oft genug sagen. Das Vermeiden von Desorganisation, Überplanung oder mangelnder Planung hilft euch, euch intern regulierter und ausgeglichener zu fühlen und das Gefühl der Kontrolle wiederherzustellen. Es ist eine große Unterstützung, wenn Familienmitglieder oder Freunde etwas flexibel sein können. Manchmal werden Symptome plötzlich schlimmer und Pläne müssen geändert werden. Nicht alle Beziehungen halten das aus.  Vorwürfe und Ermahnungen sind wenig erbaulich. Wer an einer unberechenbaren Krankheit leidet, fühlt sich oft schon schuldig, wenn Pläne nicht umgesetzt werden können. Sprüche wie „Du isst nicht richtig“ oder „Du machst dir zu viele Sorgen“ sind zwar gut gemeint, weisen aber Schuld zu.  Dadurch spürt ihr schmerzhafter Kontrollverlust, weil ihr wisst, wie oft selbst die beste Selbstdisziplin einen Ausbruch von Symptomen nicht immer verhindern kann. Kommunikation ist also das Zauberwort.

Wie komme ich im Alltag mit Darmprobleme zurecht?

Lernt euch besser kennen. Wie reagiert ihr emotional und körperlich auf Stress? Schließt die Augen und stellt euch eine stressige Situation vor. Reagiert ihr mit Symptomen oder spürt ihr den Stress genau im Magen und im Darm? Um das herauszubekommen, hilft es ein oder zwei Monate lang ein tägliches Tagebuch zu führen, um Situationen zu identifizieren, die Stressreaktionen hervorrufen. Und jetzt liegt es auf der Hand: versucht diese Situationen zu vermeiden oder die Stressoren auszuschalten je nach dem.  Versucht Methoden zu lernen, die deine Stressanfälligkeit verringern.  Entspannungstechniken, Atemübungen oder Mediationstechniken können helfen Stressreaktionen zu reduzieren. Findet einen guten und fürsorglichen Arzt, der die Beschwerden versteht.  Besonders mit dieser empfindlichen Thematik, bedeutet das so viel.  Solltet ihr an einer emotionalen Störung (wie Depression oder Angstzustände) leiden, die eure Symptome verschlimmern kann, scheut euch nicht Hilfe aufzusuchen. Seit Corona gibt es noch mehr Online-Selbsthilfeangebote. Das kann ein guter Anfang sein. Manchmal sind medizinische Betreuung und Medikamente nötig, die den Geist beruhigen. Diese beruhigen aufgrund ihrer gemeinsamen Chemie oft den Darm. Ich profitiere also auch davon.

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“Dein Darm entscheidet, wie du dich fühlst, du entscheidest wie dein Darm sich fühlt. ”

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Quellen

Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V. (2020). IBS. https://reizdarmselbsthilfe.de/was-ist-ibs

International Foundation for Gastrointestinal Disorders. (2020). International Foundation for Gastrointestinal Disorders. https://www.iffgd.org/

Moleski, S. M. M. (2017, Dezember). Reizdarmsyndrom (IBS) (Spastisches Kolon, Colon irritabile). Msd Manual Ausgabe für medizinische Fachkreise. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/gastrointestinale-erkrankungen/reizdarmsyndrom-ibs/reizdarmsyndrom-ibs