BEWEGUNG & SPAß
Bewegt sein, bewegt werden
Der Körper braucht Bewegung um gesund zu bleiben. Es geht nicht nur darum, Muskeln und Knochen vital zu halten, sondern um viel mehr. Unsere geistige und kognitive Funktionen sind von der Bewegung abhängig. Anders gesagt:
Sitzen tötet, Bewegung heilt.
Es gibt andere Wege, sich zu bewegen als loszulaufen.
Inhaltsverzeichnis
Singen
Singen ist ein hervorragendes Workout für Lunge, Bauchmuskulatur, Interkostalmuskeln (ein Teil der Atemmuskulatur) und Zwerchfell. Es verbessert die Durchblutung enorm. Und das merkst du schnell. Wenn wir singen, atmen wir viel besser, als wir es bei mancher sportlichen Übung tun. Es kommt mehr Sauerstoff in unsere Lunge. Nebenbei führt es dazu, dass die Muskeln sich entspannen. Probier es aus: Du kannst nicht singen, und gleichzeitig angespannt sein, zumindest nicht so sehr.
Singen hat auch eine andere Ebene: Singen hebt die Stimmung, unsere Blues sind wie weggewischt, denn schmerzhemmende Endorphine werden freigesetzt. Man kann sagen, Singen ist ein Antidepressivum ohne Nebenwirkungen. Es ist auch ein super Anti-Aging-Methode, denn es verbesssert das Gesichtsmuskulatur. Und dafür musst du kein Geld ausgeben – einfach unter die Dusche gehen, im Auto singen, oder einem Chor beitreten.
Zum Schluß noch ein kleiner Trick – er funktioniert! Wenn du ein Problem hast, such dir ein bekanntes Lied aus, und singe, statt des normalen Textes, deine Bedenken und Sorgen zu der Melodie. Du hast danach weniger Angst, weil du dich ein wenig albern vorkommst. Die Dimension des Problems wird kleiner. Wenn ich von einem schwierigen Termin heimfahre, singe ich manchmal im Auto, meine Stimme wird dann zwar heiser, ich merke aber wie Ängste und Spannung sich etwas lösen.
Es ist einfach so, wenn Bewegung kein Spaß macht, dann tun wir es nicht.
Das gilt nicht nur für uns.
Tanzen
Wie wär´s mit Tanzen? Wir tanzen alle gerne alleine, oder? Du kannst dich auch im Sitzen zu Musik bewegen – schon mal im Auto probiert? Tanzen ist auf jeden Fall inklusiv. Jeder kann es irgendwie. Zwei linke Füße sind kein Problem. “Aber, Aber…” höre ich schon: Wir haben nicht nur die Hürde zu überwinden, dass wir eine Sportart wegen den Schmerzen nicht können, sondern wir sprechen uns auch gerne die Fähigkeit dazu ab. Wir genieren uns.
In jedem von uns steckt ein Tänzer. Egal, ob es ganz kleine Bewegungen zu Musik auf- dem-Pezziball-sitzend sind, oder Größere. Es geht nicht um Standardtänze, wir wollen uns nicht für “Let´s Dance” bewerben. Einfach Musik einschalten, und schauen was passiert. Es ist sogar besser für das Gehirn, wenn wir dauernd improvisieren, als ständig zu festgelegten Schritten zu tanzen.
Tanzen ist eine gute Kardio-Übung – gut fürs Herz. Wir können dadurch unser Gleichgewicht besser halten. Eine Studie der New England Journal of Medicine sagt, dass Tanzen, das Risiko an Demenz zu erkranken um 76% senkt. Das ist viel besser als Fahrradfahren und Schwimmen in der Hinsicht. Und auch das Tanzen ist kostengünstig, denn man braucht keine teure Ausstattung.
Schaut euch das Video an. Tanzen kann viel bewirken. Es geht hier um Parkinson-Patienten, aber die Ansätze passen auch für andere Krankheiten wie Unsere.
Zhineng Qigong
Etwas, was ich seit langem ausprobieren möchte, ist Qigong. Das gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin und ist deshalb nicht für jeden was.
Das Ziel ist, durch den harmonischen Fluß der Energie im Körper, die Gesundheit zu pflegen, sich zu entspannen und weitere Krankheiten vorzubeugen. Darüber hinaus führen die Übungen mit der Zeit dazu, dass du dich besser konzentrieren kannst, dein Gleichgewicht innerlich und äußerlich besser halten kannst, und dass du dich selbst besser wahrnimmst. Außerhalb vom Schmerz.
Um die Übungen auszuführen, musst du nicht durchtrainiert sein. Du führst langsame, fließende Bewegungen aus, fast wie in Zeitlupe. Sie sind geeignet um Therapien für Rückenschmerzen, Reizdarm, Bluthochdruck und Schmerzen u.a. zu ergänzen.
Es gibt über 3000 Arten von Qigong. Eine Art heißt Zhineng Qigong, die auf medizinischem Wissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Dr. Pang entwickelte diese Form Anfang der 80er Jahre. Er ist auch Dr. der westlichen Medizin.
Zhi = Wissen, Weisheit, Neng = Fähigkeit, Qi = Lebensenergie, Gong = Üben, Kunstfertigkeit
Diese Form von Qigong wird „offen“ genannt, weil sie sich mit der Energie innerhalb und außerhalb des Körpers befasst. Beziehungen zwischen innen und außen. Es geht darum Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Versuch mal mit herunterhängenden Schultern und gebeugter Haltung zu schreien „Ich bin großartig!“ Andersherum – versuch mal in aufrechter Haltung in einer Position, in der du dich wohl und geerdet fühlst zu sagen: „Ich bin nichts wert, zu nichts zu gebrauchen.“ Merkst du, dass deine körperliche und innerliche Haltung nicht zusammenpassen? Ich habe das bei einer Tagung mit vielen anderen ausprobiert. Die Gefühle, die dabei hochkamen, waren erstaunlich.
Bevor du Qigong ausprobierst, solltest du mit dem Arzt darüber sprechen, dass du das vorhast. Hier kannst du mehr darüber erfahren: Zhineng Qigong
“Der Arzt der Zukunft wird keine Medizin mehr verabreichen, sondern seine Patienten vielmehr anweisen, sich um den Körper, um eine gesunde Ernährung, und um die Ursache und Prävention von Krankheiten zu kümmern.”
Thomas Edison, 1902
Bewegung heilt
Sich geerdet fühlen, leitet mich zum nächsten Thema über. Oben geht es um 3 besondere Bewegungsformen. Hier geht es auch nicht um das bekannte Mantra “treiben Sie mehr Sport!”, sondern um alltägliche Bewegungen, die wir nicht lieber lassen sollten. Dr. Joan Vernikos erzählt uns, warum wir uns bewegen sollen. Ihre Erkenntnisse stammen zum Teil aus der Weltraumforschung. Was hat die Erdanziehung mit unserer Gesundheit zu tun? Das Video ist auf Englisch, aber Dr. Vernikos spricht langsam. Es gibt Untertiteln (auch wenn die Wiedergabe manchmal eigentümlich ist.) Das Video ist schon etwas länger. Es lohnt sich, durchzuhalten. Du erfährst garantiert etwas, was du vorher nicht wusstest. Auch hier brauchst du keine teure Fitnessgeräte. Nicht jeder kann alle alltägliche Bewegungen, aber es lässt sich bestimmt ein paar finden.
Während ich das Video angeschaut habe, fühlte ich mich motiviert, zu unterbrechen und ein paar Dehnungsübungen wieder zu probieren. (Das habe ich, ehrlich gesagt, lange nicht mehr gemacht). Aufstehen muss ich ohnehin oft. Ich hoffe, du bist auch motiviert, dich zu bewegen, wie auch immer.
Finde das Tröpfchen Öl
Fühlst du dich auch manchmal wie der Zinnmann von “Der Zauberer von OZ” wenn du morgens aufwachst? Wenn es nur ein Tröpfchen Öl bräuchte, um Beweglichkeit zu ermöglichen, wäre das wunderbar.
Wir denken wir können uns heute nicht bewegen. Aber ohne Bewegung verlieren wir viel mehr als Beweglichkeit. Irgendwas geht. Finde es heraus!
The first step towards getting somewhere, is to decide that you are not going to stay where you are”
Unknown